Ob er es geahnt hat, dass es so lange brennt? Dass seine Idee eine selten lange Familientradition begründen würde?
Jedenfalls muss Jakob Brehm, der ab 1760 fünf Jahre lang Erdinger Bürgermeister war und in der Landshuter Straße in Erding sehr erfolgreich eine Lebzelterei betrieb, ein rechter Familienmensch gewesen sein. Schließlich spendierte er seiner Tochter Franziska Anna, die immerhin noch vier weitere Geschwister hatte, ein stattliches Geschäftshaus in bester Lage (Preis: 5.000,- Gulden) samt enthaltenem Warenlager (12.600,- Gulden) zu deren Hochzeit am 6. Mai 1771.
Und das, wo sich die junge Dame ausgerechnet in einen Tiroler verliebt hatte, einen gewissen Georg Fischnaller aus Bozen. Es wird vermutet, dass er sich des öfteren wegen der landauf landab begehrten Erdinger Lodenstoffe in der Gegend aufgehalten hatte, und plötzlich begehrte er halt nicht mehr nur die Wollstoffe, sondern auch die Franzi.
Wie gesagt, der Schwiegervater gab dem jungen Glück neben seinem Segen auch einen mehr als soliden Grundstock zur Familiengründung mit auf den Weg.
So solide, dass Jakob Brehms Nachfahren noch heute in dem markanten Eckhaus am Hauptplatz von Erding, dem Schrannenplatz, Textilhandel betreiben.
Momentan darf ich, Wolfgang Kraus, acht Generationen später das Feuer am Leben halten, das Jakob Brehm 1770 entfacht hat.
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